Was ist das Gegenteil von Liebe?

Der philosophische Zirkel, bei dem über Sinn und Unsinn geredet wird.
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Axel
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Was ist das Gegenteil von Liebe?

Beitrag von Axel » Sonntag 9. September 2007, 17:37

Moin Moin!

Als ich kürzlich durch das Internet stöberte, fand ich folgende Aussage

Das Gegenteil von Liebe ist nicht Haß, sondern Gleichgültigkeit!

Interessante Hyptohese, mit tieferem Sinn wie ich finde.

Wenn ich mit etwas zu tun habe, dann mag ich es ja auch irgendwo. Ich liebe etwas zu tun. Wäre dies nicht so, würde ich etwas nicht machen. Ich kann nur nur etwas tun, wenn ich es auch kenne. Vorher soll ich dann meinen, ob ich es gut oder schlecht finde?

Ist es nicht eher die Dosis, wie oft und wielange ich etwas mache, die dann erst entscheidt, wie ich empfinde? Wenn mich was nicht interessiert, dann tue ich es einmalig und nie wieder. Mache ich etwas öfter, dann scheine ich es zu mögen, bin mir dessen nur nicht bewußt.
Man kann eigentlich nur so rteilen, wenn man beides erfahren hatte. Das eine schließt das andere nicht aus und es sind eher Wechselbeziehungen.

Auf der anderen Seite kann man aber auch etwas hassen, wenn man liebt und wenn einem etwas gleichgültig ist.

Viele Menschen denken, wenn sie auf binäre Art, ja oder nein, handeln, lösen sie Probleme. Das ist falsch, denn nur durch differenziertes Verhalten, kann man etwas abwägen und auch etwas gutes nehmen.

Schmeise ich etwa gleich das ganze Brot weg, nur weil jemand unverschämterweise abgebissen hat? Ich denke nein. Man schneidet ein Stück ab und wirft nur dies weg. Der Rest ist ja noch gut und kann den Hunger stillen.

Man sagt ja immer so schön "Reden ist silber und Schweigen ist gold" Aber man muß nicht immer der erste irgendwo sein. Je höher man steigt, umso tiefer fällt man. Je höher ich gestiegen bin, um so mehr entferne ich mich von etwas und habe keinen Antrieb mehr.

In diesem Sinne ...

Gruß
Axel
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Beitrag von Thora » Montag 10. September 2007, 14:53

Hallo zusammen,

das ist tatsächlich eine Aussage, die zum Nachdenken anregt.

Danach gefragt, was das Gegenteil von Liebe ist, würde ich spontan “Hass“ sagen. Doch kann man Liebe oder Hass in Gleichgültigkeit umwandeln, oder ist da nicht immer zuerst die Gleichgültigkeit, die sich nach einiger Zeit eventuell wandelt in Liebe oder entweder in Hass. Es scheint so, als ob Liebe, Hass und Gleichgültigkeit ganz nah beieinander liegen und es allein auf das individuelle Empfinden ankommt, zu welchem Gefühl das Pendel ausschlägt.

Doch kann man diese Gefühle auch bewusst steuern?

Beispiel…Jemand macht seit vielen Jahren eine Arbeit, die stupider und eintöniger nicht sein kann. Tagaus, Tagein, immer das Gleiche, die gleichen Handbewegungen, die gleichen Gespräche…wenn es denn solche überhaupt bei dieser Arbeit gibt, man fühlt sich total unterfordert und kommt müde und abgeschlagen nach Hause. Man ist frustriert, denn es scheint aus dem Kreislauf keinen Ausweg zu geben. Man stumpft immer mehr ab…und beginnt, diese Arbeit aus tiefstem Herzen zu hassen, wobei dieses destruktive Gefühl alles noch schlimmer macht und der Mensch schadet sich damit selber.

Doch dann beginnt er, sich auf eine andere Einstellung zu seiner Arbeit zu programmieren. Er interessiert sich plötzlich dafür, warum er dieses oder jenes überhaupt so macht und überlegt, wie man das besser machen könnte. Mit der Zeit kommen ihm neue Ideen und Gedanken…er verändert etwas in seinem Arbeitsablauf oder wendet sich mit seinem Gedanken an die maßgeblichen Stellen. Er findet auch auf einmal gut, was er tut, indem er sich klar macht, dass er etwas Wertvolles und Brauchbares produziert.

Er erreicht durch tägliche kleine Änderungen mit der Zeit eine andere Arbeitsqualität und er ist gefordert, sich immer wieder neu Gedanken zu machen, wie man dieses oder jenes, was noch nicht so gut ist, abstellen oder verbessern kann. Der Mensch interessiert sich auf einmal rege für das, was er macht, ist überzeugt von seinen Ideen und setzt diese auch erfolgreich um. Und noch etwas geschieht ganz unmerklich nebenbei…

Er beginnt, seine Arbeit zu lieben!

Mit Hass oder Gleichgültigkeit hätte er den Sprung aus dem Hamsterrad der Monotonie nie geschafft, doch indem er begann, sich für etwas lebhaft zu interessieren und es intensiv zu tun, wurde eine Begeisterung geboren, die in Liebe zur Arbeit mündete.

Ist es nicht auch bei Menschen so? Muss man sich nicht in einen anderen voll hineinversetzen können, um ihn zu lieben? Denn Hass schadet nur dem, der ihn empfindet, niemals dem Gehassten. Und mit Gleichgültigkeit tritt man oft einfach nur auf der Stelle…und nichts verändert sich.

Sind wir Menschen gegenüber gleichgültig, entgeht uns ein ungeheurer Reichtum. Sind wir gleichgültig in bestimmten Situationen, denen wir gegenüber stehen, versäumen wir oft etwas Interessantes, doch auf der anderen Art schützt dieses Gefühl uns wirksam vor Schäden, die uns von außen zugefügt werden können.

Es kommt also immer auf die Situation oder Gegebenheiten an, welches Gefühl für den Einzelnen im Vordergrund steht und das wird nun einmal ganz intuitiv bestimmt. Wie man dann damit umgeht, bleibt jedem von uns überlassen.

So vielfältig die individuellen Charakterzüge der Menschen sind, so vielschichtig ist auch die Welt der Gefühle.

Gruß Thora

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Cathy
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Beitrag von Cathy » Montag 10. September 2007, 15:35

Irgendwie habe ich auch das Gefühl das sich aus der Gleichgültigkeit etwas entwickeln kann, ob Liebe , Hass oder einfach gar nichts. Aber auch umgekehrt, wo einmal Liebe war, wird Gleichgültigkeit. Treffend finde ich den Spruch, eben wieder zum Nachdenken. Kann aus Hass auch Liebe werden? Ja. Verzwickt, wenn man darüber nachdenkt.

Du entwickelst zu einem Menschen Gefühle, Liebe. Eine Bindung die immer stärker wird. Missachtet aber dieser Mensch genau dies, zerbricht etwas in dir, entweder empfindest du einfach nur Hass oder eben Gleichgültigkeit. Gleichgültigkeit trägt dich monoton dahin, du findest keine perspektiven mehr. Irgendwann wenn du die Gleichgültigkeit hasst, springst du ab. Gehst raus, entfaltest dich. Im schlimmsten Fall gerätst du aber in eine Depression.

Hass und Liebe gehören zusammen wie Jing und Jang, ob man beides braucht ist fraglich. Liebe sicherlich, denn ansonsten würden wir verkümmern. Hass prägt uns, lässt aber auch verkümmern, Hass kann aber auch so eingebracht werden das er zu deinem Nutzen wird. So überbringst du Menschen Hass, sie reagieren empfindlich, Gleichgültig, man überbringt noch mehr Hass, aus der Gleichgültigkeit wirst du rausgezogen und empfindest vieleicht genau das selbe. Wie kommst du da wieder raus?

Seufz, ich komme wieder mit der Erziehung. Genau diese drei Elemente spielen in der Erziehung der Kinder eine grosse Rolle. Ich denke nach wie vor, wie man geprägt wird, so lebt man sein Leben und gibt es aber auch so weiter. Ja ich weiss jeder Entwickelt sich stehtig, muss es sogar um zu wachsen, leider bleiben aber oft schlechte Einflüsse dein Leben lang dein Begleiter.

So lernst du vieleicht nie lieben, nie hassen oder du kennst nie die Gleichgültigkeit.
Ehe Du über andere Menschen urteilst, zieh Dir seine Schuhe an und lauf seinen Weg

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Beitrag von Axel » Montag 10. September 2007, 18:42

Sind das nicht alles "nur" Wechselbeziehungen?

Ich glaube wir haben irgendwie alle das gleiche geschrieben, nur anders formuliert. Oft ist es in der Tat so, man liebt etwas. Dann wird es irgendwann gleichgültig weil es einseitig wird. Dann hasst man es irgendwann.

Beispiel

Ich höre ein Lied, was mir gefällt. Ich höre und höre es immer wieder bis es mir dermaßen zum Hals raushängt, dass ich es einfach nicht mehr höre und mir egal ist. Irgendwann nervt es und ich hasse es regelrecht. Höre ich es eine zeitlang nicht, dann doch einmal wieder, ist so ein Kick da und ich frage mich, warum ich es gehasst habe.

Mir hat eute im Chat jemand was interessantes gesagt: Freunde hat man fürs Leben!

Ich glaube es stimmt. Es nicht die Frage wie oft man jemanden sieht oder "bei" sich hat, sondern ob man ihn jemals hatte.

Ich kenne Menschen aus meinem Umfeld, die sind wirklich lieb und nett, aber nach einer bestimmten Zeit langweilig und man ödet sich an. Eine kleine Auszeit und schon läuft wieder alles in seinen Bahnen. Ich hatte z.B. mal mit einem allerbesten Kumpel einen Streit. Wir sahen uns fast 1 Jahr lang gar nicht. Der Kontakt brach ab. Dann fing einer an sich zu melden und alles war wie immer.

Vieleicht ist es ja auch so? ...

Liebe = Nähe
Gleichgültigkeit = Abstand
Haß = Auszeit

Ich weiß nur, dass ich noch nie über einen längeren Zeitraum das gleiche gemacht habe. Vielleicht nicht von heute auf morgen, aber langfrristig schon. Ich glaube sonst hätte mich die Langeweile ins Irrenhaus gebracht. :)
Wie oft liebt man plötzlich gehasste Dinge und umgekehrt?

Zeit ...

Gruß
Axel
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Beitrag von Cathy » Mittwoch 12. September 2007, 17:56

:lol: ich weiss nicht warum, aber heute konnte ich mich nicht konzentrieren in der Schule. Hatten Transaktionsanalyse und es schien mir viele Paralellen hier her zu geben. Vileicht bin ich ja meschuge, aber wie man Liebe, Hass oder Gleichgültigkeit lebt, hängt doch auch davon ab:
  • Mit mir hat es seine Richtigkeit und du bist mir recht, so wie du bist.
  • Mit mir stimmt was nicht und du bis in Ordnung.
  • Ich bin in Ordnung, aber mit dir stimmt was nicht.
  • Mit mir stimmt was nicht und mit dir ist auch was nicht in Ordnung.
So wird es kürzer Aufgeteilt:
  • Ich bin o.k., du bist o.k.
  • Ich bin nicht o.k., du bist o.k.
  • Ich bin o.k., du bist nicht o.k.
  • Ich bin nicht o.k., du bist nicht o.k.
Komme ich zum letzten Punkt und mit dem meine ich beinhaltend auch die Gleichgültigkeit.

Hmm Gleichgültigkeit kann nicht aus Hass oder Liebe entstehen, gleichgültig werden Menschen die sich und das gegenüber nicht in Ordnung finden, denn dann haben sie keine Perspektive. Es kann ihnen nicht geholfen werden. Hilf dir selber oder suche hilfe.

Liebe unterstelle ich dem Punkt; Ich bin o.k. und du bist o.k. Harmonie, Einigkeiten, Dankbarkeitent entstehen.

Hass dem Punkt; ich bin o.k, du bist nicht o.k. Warum ? Habe ich eine solche Meinung über mich und das gegenüber, ist es verbunden mit Macht. Die Macht jemanden zu hassen. Du bist oft alleine.

Es gab mir zu denken und ich sehe jetzt noch einigens anders, als bei meinem letzten Beitrag.
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/me widerspricht manchem

Beitrag von Axel » Mittwoch 12. September 2007, 22:10

Liebe Cathy,

langsam aber sicher führst du uns in Versuchung die Berufsgruppe zu wechseln und uns zum medizinischem Fachpersonal zu machen. Den Namen der Analyse kann ich ja noch aussprechen, aber dann hört mein Verständnis auf. :lol:

Zum Thema ...

Ich finde nicht, dass es unbedingt die Gegensätze ausmachen. Das würde z.B. bedeuten, wenn jemand krank ist und mir geht es gut, dass ich ihn dann hasse oder er mir gleichgültig ist.
Ok, im übertragenem Sinne kann es schon frustrierend sein, wenn man sich z.B. was vorgenommen hat und man dem nicht wie geplant nachgehen kann.

Manchmal sagt man auch Dinge, welche gar nicht nett sind. Dann hasst man sich für den Moment bzw. herrscht dann Gleichgültigkeit. Aber es kommt ja immer darauf an, wielange man sich kennt und wielange man sich mochte bis zum Grenzpunkt der Gleichgültigkeit und des Hasses.

Differenziert man es und guckt den Ursachen auf den Grund, wiegt ab, dann ist oft der Haß wieder verflogen und man sieht vieles wieder ganz anders.

Das Problem heutzutage ist oft die mangelnde Kommunikation untereinander. Vieles staut sich sinnlos auf und man explodiert. Redet man dann vernünftig, ist auf einmal alles wie weggeblasen. Man muß nur ehrlich genug sein, dann löst man vieles.

Gruß
Axel
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Beitrag von Cathy » Donnerstag 13. September 2007, 18:24

Ohoh, Sicherung ist wohl mit mir durchgebrannt. Wollte ich nicht. Aber komisch, konnte wirklich an nix anderes an diesem Tag denken. :oops:
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Beitrag von Axel » Donnerstag 13. September 2007, 23:06

Cathy hat geschrieben:Ohoh, Sicherung ist wohl mit mir durchgebrannt. Wollte ich nicht. Aber komisch, konnte wirklich an nix anderes an diesem Tag denken. :oops:
Hehe, war doch nicht schlimm und es passte doch ins Thema. Hab das verstandn gehabt.

/me sagt Kopf hoch Cathy und weiter gehts :)

Gruß
Axel
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Beitrag von Gast » Dienstag 29. Januar 2008, 23:06

Hmmm

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