Die Geschichte von der Ingeborch und ihrem Männe
(basierend auf dem niederdeutschen Märchen "Von dem Fischer un syner Fru")
Vor langer Zeit wohnte an der Klostermühle ein Paar. Die Frau hieß Ingeborch und der Mann Männe. Der Mann war ein fleißiger Müllersmann und die Frau widmete sich lieber den schönen Dingen des Lebens und ließ andere für sich arbeiten.
Nicht weit weg, in der Braunsmühle zu Querfurt wohnte ein anderer Müllersmann. Der hieß Heiner und ward mit seiner güldenen Mühle, ein reicher Mann.
Die Ingeborch stand total auf güldene Goldtaler und drohte eines Tages dem Männe. "Ich hätte so gern ein güldenes Mühlrad wie der Heiner!"
In seiner verzweifelten Lage machte sich der Müllersmann Männe auf die Socken und ging in die Stadt, um sich dort von Mitbürgern einen Rat einzuholen.
Am Schwanteich im Talgarten blieb er stehen, als ein ultragroßer Karpfen plötzlich aus dem Wasser hüpfte und ihn ansprach.
"Was bedrückt dich fleiß'ger Müllersmann?", fragte der Karpfen. Der Männe sprach zugleich: "Ach lieber lecker Fisch, der du sonst liegt auf meinem Tisch! Meine Ahle hat nur Geldessorch, meine Gattin, die Ingeborch!"
Der Kaprfen fragte den Müllersmann, was denn seine Ahle haben will. Der Müllersmann erzählte vom güldenen Mühlrad. Der Karpfen sprach: "Geh wieder nach Hause, dein Wunsch sei erfüllt!"
Der Müllersmann ging nach Hause und fand tatsächlich ein güldenes Mühlrad vor. Seine geehrte Frau Gemahlin war voller Glück und liebte ihren Männe aufs Ganze!
Im Laufe der Zeit baute der Müllersmann Heiner seine Mühle um, erweiterte sie um ein zehnfaches und machte einen Landsitz daraus. Wieder sprach die Ingeborch zu ihrem: "Der Heiner hat das größte Haus in Querfurt, sonst keiner! Ach hätte ich doch auch so eine tolle Mühle, ich mich gleich viel ebsser täten fühle!"
Wiedermal verziwefelt ging der Männe Richtung Stadt und wiederum sprang der Karpfen aus dem Schwanteich und fragte nach dem Grund des Unwohlseins.
Der Fischer sagte: ""Ach lieber lecker Fisch, der du sonst liegt auf meinem Tisch! Meine Ahle hat nur Geldessorch, meine Gattin, die Ingeborch!"
Er erzählte dem Fischlein von dem Wunsch seiner Frau. Der Fisch wollte abermals seinen Wunsch erfüllen und schickte ihn nach Hause.
Er fand seine Mühle zu einem Landsitz umgebaut wieder. Seie Ingeborch liebte ihn nun wieder wie am ersten Tag.
Es verstrich wieder Zeit und Ingeborch erfuhr, dass der Heiner nun die Burg Querfurt gekauft hätte. Sie schwärmte wie toll wohl die AUssicht dort oben sein muss und wie prima das doch sein muss, wenn jeder über einen so wohlgesonnen redet.
Betrübt ging der Mann erneut zum Teich und der Fisch erfüllte ihm erneut den Wunsch und baute ihm etwas weiter weg, die Lautersburg zu Lodersleben.
Die Ingerborch liebte ihren Mann über alle Maßen und das Glück schien nun dauerhaft zu sein.
Scheinbar, denn Ingeborch wollte nun mehr als nur ein Schloss und Ämter zum Regieren und zur Machtausübung haben.
Der Müllersmann Männe ging erneut zum Schwanteich im Talgarten und fragte den Fisch nochmals, ob er nicht auch diesen Wunsch erfüllen könne.
Daraufhin sagte der Karpfen: "Ich kann dir diesen Wunsch erfüllen. Du sollst meine Macht haben, wenn du es wirklich willst!"
Der Männe willigte ein und zugleich türmten sich Wolken auf, sodaß es ein heftiges Unwetter gab. Alles Land wurde unter Wasser gesetzt und alle schönen Dinge wurden vernichtet.
Der Müllersmann sprach zum Karpfen: "Hey Fisch ich wollte Macht, nicht mein Luxus umgebracht!"
Der Fisch meinte nur: "Ich hab dein Wille nur gemacht, mit meiner Macht, der Wasserkraft!"
Der Müler verstand seine Worte nun, übermittelte es zu Hause seiner Gattin und beide lebten von nun an wieder in ihrer alten Mühle. Beide arbeiteten nun zusammen und schafften sich im Laufe der Jahre ihren Wohlstand selbst ...
Und wenn sie nciht gestorben sind, so findet man auch heute noch Überreste dieser Orte!