Ha, Reizthema!
Cathy hat geschrieben:Ja man kann stehen bleiben, irgendwann bemerkst du aber, das du zu alt oder eben älter wirds. Ich geh ja auch nicht mehr Bauchfrei in die Disco, würde mich wohl als Omi fühlen.
Ich denke das Zeitalter der Disco ist definitiv zu Ende. Heute wird aus Kostengründen, aber auch Bequemlichkeit lieber eine Kiste Bier & Co. gekauft und in irgendeiner Behausung eine Party veranstaltet.
Spezielle Mode ist auch nicht mehr so in. Hauptsache Spaß, Feiern, Sex Drugs & Rock'n Roll. Nicht nur bei jungen Menschen.
Was ich selbst oft beobachte, dass Menschen nun ihre vermeintlich verlorene Jugend nachholen müssen und wegen wirklich jeder Kleinigkeit getrennte Wege gehen. Auch "ältere" Menschen.
Wie schon immer seit Urzeiten, streitet man sich umso öfter, desto länger man sich kennt. Mein Gott, dann regt man sich halt mal auf, wenn Frau mal wieder auf der Couch einpennt, oder Mann irgendwelche Sachen liegen lässt oder bummelt usw. Jeder hat so seine Macken. Perfekte, gebackene Menschen gibts nicht auf dieser Erde.
Dann schweigt man sich halt mal für 1 -2 Tage an und beruhigt sich wieder.
Cathy hat geschrieben:Ein schnelllebiges Zeitalter, welches sich vor lauter Veränderungen kaum mehr wehren kann. Die Löhne steigen kaum mehr, das exentielle Leben wird aber immer teurer, so ist schon bald nicht mehr gewährleistet, das nur ein Elternteil noch arbeiten geht. Dies führt dazu, das Kinder immer mehr hin und her geschoben werden, vom PC lernen.. Die Werte gehen verloren, die Kinder wachsen in einer Welt auf, die voller Gewalt, Kriminalität und nicht mehr auf Moral basiert. Hm ich weis das dies schon bei meinen Großeltern oder sogar Urgroßeltern begonnen hat. Aufzuhalten ist dies bestimmt nicht. Aber es muss doch irgendwie die Bremse gezogen werden können. Man wird nur noch aufgeschaukelt, mit immer dem neusten am Ar*** zu haben. Wenn man nicht mitmacht bleibt man auf der Stecke.
Genau hier liegt ein Problem. Immer schneller, doller, mehr, hire and fire ... Entwicklungen sind nicht immer den persönlichen Entwicklungen angepasst. Manche wissen einfach nicht was sie wollen und fahren vom Himmel in die Hölle und wieder zurück. Fachärzte würden schon von manischer Depression reden.
Hemmungen gehen verloren, wenn gerade virtuelle Dinge nicht mehr von der Realität unterschieden werden. Wer benutzt denn heutzutage noch die Höflichkeitsform "Sie"?
Kinder: Grundsätzlich finde ich es richtig, dass Kinder beide Elternteile haben. Es ist enorm wichtig für die spätere Entwicklung und das eigene Leben. Nur funktioniert es in der Praxis nicht immer optimal. Auch wenn niemand dazwischenfunkt, so treffen immer Welten aufeinander. Kinder können einfach nicht so schnell abschalten. Setzt man dann noch verschärft Grenzen, bewirkt es genau das Gegenteil. Oft werden diese Situationen falsch beurteilt und man verschlimmert es noch.
Oft ist es so, dass Elternteil A B und umgekehrt vorwirft, das Kind aufgehetzt zu haben bzw. falsche Maßnahmen zu treffen. Das ist NICHT das Problem. Ein Kind muss binnen kurzer Zeit umschalten, was man nicht sofort erwarten kann.
Ich praktiziere ja sozusagen auch eine Patchwork Familie und kenne bestimmte Situationen nur zu gut.
Es hilft nur Ruhe zu bewahren, Kinder abschalten zu lassen, aaaaber dennoch rechtzeitig Grenzen zu setzen. Kinder sind ja auch nicht dumm und wissen genau, wie sie Situationen auch ausnutzen können.
Nur wenn alle zusammen arbeiten, hat es eine reelle Chance.
Es bringt absolut nichts auf einem Elternteil rumzuhacken, wenn es z.B. um Ordnung geht. "Kannste ja bei deinem Vater machen, bei mir nicht!" ... Sinnvoller wäre z.B. "Bei deinem Vater darfste das auch nicht bzw. ich werde ihm das demnächst mal sagen (und es auch tun)"
Schon sind Spielräume geschlossen und man gewöhnt sich an alles.
Und ja, Respekt (Moral) ist ein Fremdwort geworden. Gruppenzwang gabs zwar schon immer, aber nicht so extrem wie heutzutage. Kinder sind noch nicht mal mehr in der Lage eigene Fehler zu sehen, geschweige denn einzugestehen, oder auch nur einmal zuzuhören. "Ich? Ich habe gar nichts gemacht!" Mitmenschen werden durchweg wie Gleichaltrige gesehen und behandelt.
Gerade Thema Schule: Früher grüßte man MINDESTENS andere Elternteile, teilte die Schulzeit gemeinsam. Heute wird man nur blöd angeguckt und ständig bilden sich Grüppchen. Bekommt man seinen Willen nicht, wird gnadenlos gemobbt. Gabs zwar früher auch, aber heute sind es wiederum belanglose Kleinigkeiten.
Wir waren ja auch alle keine Musterschüler und haben auch mal andere ausgegrenzt. Aber heute ist dieses Verhalten Standard und ändert sich auch im Erwachsenenalter nicht mehr. Erst komme ICH, dann ICH und am Ende ICH.
Sich in andere Menschen reinzufühlen stirbt auch langsam aber sicher aus.
Kleines Beispiel aus meiner Jugend (alles muss man ja nicht erzählen
): Taschengeld gabs meist nur 1 bis 5 DM. Damit musste man auskommen. Als die Männer meinten Männer zu sein, wurde das in ne Kiste Bier umgesetzt. Einer hatte nur 1 DM dabei, andere 2, 50 DM, andere nur 0,50 DM. Egal, Geld gezählt und was gekauft. War völlig egal wer wie viel gab. Wenn es alle war, war es genug. Heute würde man glaube ich streng auf seinen Anteil pochen.
Cathy hat geschrieben:Abnabeln von den Kindern wirst du dich nie... Du machst dir auch danach immer wieder Sorgen. Einmal Kinder, immer Kinder...
In Gewissen Dingen musst du dich schon abnabeln und sie vor allem machen lassen wie sie es für richtig halten. Und die Mutter- oder Vaterrolle loslassen. Interessanterweise kommen die schon irgendwann wieder zu dir und wollen Ratschläge.
Das Leben nach den "Kindern" ist nicht leer, einige haben so viel zum Nachholen und wissen nur nicht wo damit anzufangen. Ich denke, viele Eltern sind froh, wenn ihre Kinder ihr Leben selbständig in die Hand nehmen. Oft geht noch was schief, aber daran wachsen auch sie. Wie wir es einst auch mussten. Ich hab die Weisheit bestimmt nicht mit dem Löffel gegessen, aber mir wird erst jetzt so einiges bewusst.
Im Optimalfall stimmt das natürlich. Erinnert mich gerade an meine Schwiegermutter. Endlich alle raus und nun ist es leer. Da ist jeder Besuch eines Kindes eine Freude für sich.
Wer fragt mal nicht bei seinen Eltern, soweit noch vorhanden, um Rat? Mache ich ja auch. Ist halt die Sache mit Geborgenheit und Vertrautheit. Zuviel Kontakt nervt zwar dann wieder, aber dann kommt doch wieder das Bedürfnis des Gespräches zurück. Dafür gibts keine Worte, es ist so ein innerliches Gefühl.
Cathy hat geschrieben:Ich bin froh, das ich nicht weis wie die Zukunft ausschaut.
Noch mehr Rassismus, Diskrimierungen, gar kein Respekt mehr! Vor allem geht die Lernfähigkeit verloren.
Ich weiß dass es albern klingen mag, aber auch ich fühle mich älter geworden. Ich kann mir heute absolut nicht mehr vorstellen, mit langen Haaren und Metaluniform, strikt die gleichen düsteren Beats anzuhören und diese Welt einseitig anzubeten. Es gibt Sachen die belächelt man heute, blendet sie aus oder denkt anders darüber. Oftmals sind es halt auch nur fehlende Erfahrungen. Es gibt Menschen mit 20 die mehr von Moral verstehen als Menschen mit 40 oder 50 und umgekehrt. So ist das mit dem Lauf der Zeit.Man muss nur die eigene Vita so akzeptieren wie sie ist und sollte nichts verleugnen. An diesen Stellen gibts noch einen erheblichen Nachholebedarf in der Gesellschaft.
Bin mir gerade nicht sicher wer es mal sagte. Könnte der Bundespräsident a.D. Richard von Weizsäcker gewesen sein ... Man sollte immer wissen wo man herkommt, damit man weiß wer man ist und wo man hinwill!
In diesem Sinne: Auf die Zukunft, mit allen positiven und negativen Erkenntnissen!