Japan 2011

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Japan 2011

Beitrag von Axel » Sonntag 13. März 2011, 19:50

Derzeit wird man nahezu von Informationen/Desinformationen erschlagen. Aus diesem Grund dachte ich an einen extra Thread, um über die Katastrophe(n) in Japan zu diskutieren.
Themenschwerpunkt: Alles was es gibt, noch kommen wird. Meinungen, Bilder, Videos, Hilfen, Spekulationen ... eben alles.

Wer sich angesprochen fühlt ... Haut rein in die Tasten! :wink:
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Beitrag von Axel » Montag 14. März 2011, 09:13

Letzter Stand. Auch Reaktor 3 ist nun explodiert ...


n-tv hat geschrieben:+++ 8.43 Radioaktivität in Fukushima nach Explosion nicht erhöht +++
Nach der Explosion am Reaktor 3 im japanischen Atomkraftwerk Fukushima Eins wird im Umfeld der Anlage keine erhöhte Radioaktivität gemessen worden. Das sagt Regierungssprecher Yukio Edano. Bei der Explosion wurde das Reaktorgebäude beschädigt, die Reaktorhülle blieb jedoch nach diesen Angaben intakt.

Quelle: https://www.n-tv.de/Spezial/Regierung-R ... 10866.html
Meine persönliche Meinung: Auch wenn es ein anderer Reaktortyp, als beispielweise in Tschernobyl (graphitmoderiert) ist, so kann ich mir nicht vorstellen, dass keine Radioaktivität ausgetreten sein soll.

https://de.wikipedia.org/wiki/Siedewasserreaktor

Also wenn man das als Nicht-Experte so versteht, dass das Kühlwasser in einem mit den Brennstäben in Verbindung stehendem Kreislauf steht. Es durch Überhitzung im Block Wasserstoff bildet, es wie im Chemieunterricht Klasse 7 zu einer Knallgasexplosion kommt .... muss das Wasser ja für diesen Prozeß doch irgendwo herkommen???

Entweder das Türmchen ist mit Wasser gefüllt, um zu kühlen. Aber dann würde ja das Wasser bei der Explosion herumplanschen.
Wenn ein Auto explodiert, spricht man ja auch nicht davon, dass der Fahrgastraum noch intakt ist.

Entweder hab ich das Prinzip nicht begriffen, oder man führt uns mal wieder an der Nase herum ....
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Beitrag von Mara32 » Montag 14. März 2011, 21:08

Ich hab das so begriffen: um den inneren Reaktor gibt es eine Hülle, die hat sich mit Wasserstoff gefüllt und ist explodiert, der Reaktor selber ist so stabil gebaut, dass er diese Explosion verkraften kann... so die Theorie... aber ich glaube nicht, dass die dort noch mit einem oder zwei blauen Augen davonkommen. Ich fürchte, dort tritt der schlimmste Fall ein, nicht umsonst kommen die Informationen nur so spärlich... :-o
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Beitrag von Axel » Dienstag 15. März 2011, 08:35

Mara32 hat geschrieben:... Ich fürchte, dort tritt der schlimmste Fall ein, nicht umsonst kommen die Informationen nur so spärlich... :-o
Bei der Informationsflut denkt man irgendwann, es ist nur Sensationslust der Medien. Aber aktuell ...
n-tv hat geschrieben:...Im japanischen Atomkraftwerk Fukushima 1 spitzt sich die Lage zu. Eine Explosion beschädigt offenbar die Schutzhülle von Reaktor 2. Betreiber Tepco räumt ein, dass es zu einer Kernschmelze kommen könne. In der Anlage selbst übersteigt die Strahlung den Grenzwert um das 400-Fache. Die Regierung in Tokio spricht von "gesundheitsgefährdender Strahlung". Auch nahe der Hauptstadt werden um ein Vielfaches erhöhte Werte gemessen. Das THW zieht inzwischen seine Helfer ab...

Quelle: https://www.n-tv.de/Spezial/Neue-Explos ... 35141.html
Klingt nach einer Verhinderung einer Massenpanik?
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Beitrag von Mara32 » Dienstag 15. März 2011, 21:02

Gut möglich, Axel. Eine Massenpanik will keiner, aber ich meinte etwas anderes:
Quelle Wikipedia: Zwischenfälle

Zur Jahreswende 1999/2000 fiel um 8:58 Uhr im Kraftwerk die Anzeige für die Kontrollstäbe aus. Eine Uhr des Anzeigeterminals zeigte das Datum „6. Februar 2036“ an. Nachdem die Uhr gestellt war, lief alles wieder normal.[1]

2002 stellte sich heraus, dass 16 Jahre lang Berichte des Betreibers TEPCO gefälscht und Inspektionen aus Kostengründen verschleppt worden waren. Alle TEPCO-Kernkraftwerke wurden daraufhin heruntergefahren. Am 16. Mai 2003 war die Überprüfung beendet, und die Anlage konnte erneut angefahren werden
Damals wurden einige Informationen unter den Teppich gekehrt, es gab nur wenige Berichte drüber, erst als alles vorbei war, traten reuige Verantwortliche auf...
Wer sagt denn, dass das heute nicht auch so ist? Vielleicht ist es ja noch schlimmer, als die zugeben wollen? Oder ist da der internationale Druck jetzt zu hoch?
Ich weiß es nicht und ich habe Angst, dass es dort zum 2. Tschernobyl kommt. Die Japaner haben eh nicht so viel Platz, wenn sie nun auch noch Gebiete für Jahrzehnte (wenn nicht gar länger) verlieren, wo sollen die umgesiedelten Leute hin?? Mir tun die Menschen dort so furchtbar leid. :(

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Beitrag von Axel » Mittwoch 16. März 2011, 07:55

Das mit "gefälschten Zahlen" ist leider immer wieder die gängige Praxis von Unternehmen. Findet man auch hierzulande und in allen Bereichen. Nur ein Beispiel: Gammelfleisch!
Erst wenn etwas passiert, kommt es ans Tageslicht. Mehr Kontrolle hielte ich persönlich für falsch. Bessere Kontrollen sind eher sinnvoll. Theorie von Gesetzen und die Praxis dessen, sind halt unterschiedliche Dinge.
Mara32 hat geschrieben:Ich weiß es nicht und ich habe Angst, dass es dort zum 2. Tschernobyl kommt. Die Japaner haben eh nicht so viel Platz, wenn sie nun auch noch Gebiete für Jahrzehnte (wenn nicht gar länger) verlieren, wo sollen die umgesiedelten Leute hin?? Mir tun die Menschen dort so furchtbar leid. :(
Stimme ich dir vollkommen zu. Wenn man nur den Großraum Tokio in Betracht zieht, so ist es gänzlich unmöglich, diesen binnen kurzer Zeit zu evakuieren. Das gleicht einer Arche Noah und wäre beispiellos ... :(
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Beitrag von Axel » Freitag 18. März 2011, 17:17

Beim Lesen traute ich meinen Augen kaum ...
Spiegel hat geschrieben:+++ Russland bietet Japanern Umsiedlung nach Sibirien an +++

[16.12 Uhr] Russland unterbreitet seinem östlichen Nachbarn ein ungewöhnliches Hilfsangebot. Russlands Präsident Dmitrij Medwedew will Japanern eine Umsiedlung von den japanischen Inseln auf russisches Territorium anbieten. Das berichtet die Agentur Ria Nowosti. Zur Debatte stehen demnach Gebiete in Sibirien und in Russlands Region Fern-Ost. Auf einer Sitzung des russischen Sicherheitsrates sagte Medwedew, Russland wolle seinen Nachbarn im Osten unterstützen, mit "humanitärer Hilfe, Lebensmittellieferungen, Wasser, Medikamenten und anderen notwendigen Mitteln".

Zudem bot Medwedew die Aufnahme japanischer Kinder und Katastrophengeschädigter in russischen Sanatorien an. Im Übrigen, so Medwedew, müsse man auch über die "Anstellung von Teilen des Arbeitspotentials unserer Nachbarn in den besonders dünn besiedelten Gebieten Sibiriens und des Fernen Ostens" nachdenken.

Quelle: https://www.spiegel.de/panorama/0,1518,751401,00.html
Ich meine es gab in der Geschichte der Menschheit ja öfter mal untergehende Zivilisationen. Aber das ein Land einem anderen so unterstützen will? Krass(e) Ausmaße!
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Beitrag von Mara32 » Freitag 18. März 2011, 21:00

Ist schon erstaunlich, so ein Angebot. Allerdings würden dann aus Japanern plötzlich Russen werden... :o

Mir fällt grad nicht ein, welchen Inselstaat das betraf, aber ein Land sucht sich grad einen neuen Lebensraum, da es in absehbarer Zeit auf Grund des steigenden Meeresspiegels unter Wasser stehen wird. So weit ich mich erinnere, war das nicht mal so ein kleines Land. Vielleicht erinnere ich mich noch, dann trage ich es nach...
So ein Einzelfall wäre der Verlust der Heimat für eine große Menschenmenge also nicht... Ein unglaublich schlimmes Drama bleibt es in jedem Fall, ich möchte nicht gezwungen sein, mein Dresden oder Sachsen zu verlassen - ohne die Möglichkeit zur Rückkehr! :shock:

NACHTRAG: hab gegoogelt: es handelt sich dabei um die Malediven
Hier der passende NZZ-Artikel - ein heikles Thema :?
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Beitrag von Axel » Samstag 19. März 2011, 11:05

Umsiedlung und Vertreibung ist so ein heikles Thema, welches gerade Menschen in Zentraleuropa wohl am leidigsten kennen. Die psychosozialen Folgen reichen je nach Kultur, von Jahrzehnten bis ggf. Jahrhunderte (naher Osten).
Deutlich merkt man es wohl aber auch an uns selbst. Kleines Beispiel Elsterglanz: Wenn man sich die Kommentare manchmal so anschaut, gleichen die sich. "Hey ich stamme auch von dort!"
Die finanzielle Seite ist eine nötige, aber andere Seite.

Interessanter Artikel mit den Malediven. Der erinnert mich an eine alte Sache aus Querfurt. Hab leider keine Quellen mehr zur Verfügung ... anfang der 90 Jahre hatten Japaner die Idee, unsere Burg zu kaufen. Diese sollte nach deren Vorstellungen Stück für Stück demontiert und in Japan wieder aufgebaut werden. Könnte man wohl ähnlich mit dem Wiederaufbau der Frauenkirche in Dresden vergleichen. (Steine katalogisieren)
Dieses absurde Vorhaben wurde natürlich nie umgesetzt und am Ende blieb es als "Faschingsscherz" in Erinnerung. Das Motto war in etwa "Wir lassen unsere Burg in Querfurt!" Ironie des Schicksals?

Verfolgt man derzeit aufmerksam die Medien, so wird man scheinbar auf Untergang eingeschworen. Jede noch so kleine gute Meldung, wirkt dann schon fast enttäuschend, weil der Gau noch nicht da ist. Ich selbst hoffe natürlich, dass es NICHT eintritt und drücke den Japanern die Daumen. Allerdings mit dem Beigeschmack, dass wiedermal unschuldige Liquidatoren ins Rennen geschickt werden.
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Beitrag von Mara32 » Samstag 19. März 2011, 23:54

Nun zur Zeit klingen die Meldungen mal wieder ein wenig hoffnungsvoller, zumindest was die Kraftwerke angeht. Die Menschen selber sind weiter schwer in Bedrängnis - ausgerechnet jetzt muss es dort wieder kalt werden...
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Beitrag von Axel » Dienstag 12. April 2011, 13:08

Mittlerweile wurde die Katastrophe auf die höchste Stufe 7 angehoben. Was demzufolge auch heißt, Tschernobyl ist kein Einzelfall mehr. :(

Ein Artikel dazu: www.welt.de

persönliche Meinung: Das Wort "vorläufig" geht mir mittlerweile tierisch auf den Keks. Anstatt zuzugeben, es kann auch in der westlichen Welt zum Super-GAU kommen, wird alles weichgeredet wo nur geht. Atomkraft ist keine Frage von Sowjetunion, Kommunismus und dergleichen, sondern von unkontrollierbaren, wissenschaftlichen Kräften!
Panikmache hin oder her, aber die Menschen wissen selbst was los ist. :roll:
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Re: Japan 2011

Beitrag von Axel » Dienstag 11. März 2014, 15:03

Heute vor 3 Jahren begann der Super-GAU #2. Viel hat sich seitdem nicht geändert. Es wird eher beschwichtigt, als den Tatsachen ins Auge geblickt.
Auch wenn gerade in Deutschland der Atomausstieg beschlossen wurde, so ist es gerade diese scheinbar grenzenlose Arroganz unserer AKW-Betreiber, welche die Atomenergie verharmlosen.
Man braucht ja nicht gleich einen Tusnami. Vielleicht reichen solche kleinen Gebirgsschläge ... aus? Einmal verseucht, ewig verseucht.

Als mahnende Erinnerung an die Katastrophe aus dem Jahre 2011, welche Tschernobyl in keinster Weise nachsteht. :-(

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