Da ich zwischenzeitlich mehrmals gefragt wurde, wie man u.a.
bei diesem Video die Schneeflocken ins heimische Wohnzimmer zaubern kann, eine kurze und grobe Erläuterung dazu.
Viele Wege führen nach Rom. Wichtig ist nur erstmal, dass man das allgemeine Prinzip dieser Technik versteht.
siehe:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bluescreen-Technik
Wir brauchen also erstmal einen blauen, oder einen grünen Hintergrund, da diese Farbtöne sich, wie im Wikipediaartikel beschrieben, sich am besten von der menschlichen Hautfarbe abheben.
Was mache ich aber, wenn ich diese Vorrausstzungen nicht habe? Ganz einfach, man sucht sich Videoschnipsel heraus, welche diese Vorausstzungen bereits erfüllen.
Meine Beispiel ist anhand des Magix Music Makers 15 Premium erklärt. Andere Programme dieser Firma bzw. andere Videoschnittprogramme, welche mehrere Spuren unterstützen, sollten dies ebenfalls ermöglichen. Es ist kein Feature in dem Sinne, sondern hat eher etwas mit Farbenlehre zu tun.
Wie gehe ich vor?
Zuerst nehme ich ein ganz normales Video auf und setze es auf Spur 1. Spur 1 ist immer das Hintergrundmaterial.
Ohne Audiospuren, oder andere Effektspuren zu berücksichtigen, setze ich das zu überblendende Video auf die Spur darunter, z.B. Spur 2.
In meinem Falle hatte ich mir das Video "Schneelandschaft" von
dieser Seite heruntergeladen.
Im Arrangement sah es in meinem Falle so aus ...
Spur 1 = mein Video mit Myself
Spur 2 und 3 = Audiospur bzw. Hintergrundsounds
Spur 4 = Schneelandschaftvideo
Spielt man nun das Arrangement ab, so sieht man sich selbst nur teilweise durchschimmern, da das Video verschiedenfarbig ist. Aus dem Wikipediartikel hat man aber gelernt, dass blau oder grün optimal ist.
Das Schneelandschaftvideo ist im oberen Bereich eher dunkel und wenn man die Farben im "Videocontroller" etwas aufhellt, so erhält man annähernd blau.
Nun greifen wir zur Trickkiste und vergrößern das Schneevideo.
Unter "Zoom" kann man die Höhe und die Breite des Videos verändern. Man vergrößert das Video so, dass der obere dunkle Teil des Schneevideos so groß ist wie das Hintergrundvideo. Per Anfasser (links Maustaste gedrückt halten) kann man das Video dann noch so positionieren, dass genau der gewünschet Bereich über dem Hintergrundvideo liegt.
Die Größe des Gesamtvideos wird immer auf das Hintergrundvideo bezogen, also auf Spur 1. Das heißt, da wir eben ja unser Video 2 dermaßen stark vergrößert haben, müsste es normalerweise nun vielfach größer sein, als Video 1. Da es aber nur als "Maske" dinet, wird immer nur soviel angezeigt, wie viel Video 1 an Größe hergibt.
Mittels "Videocontroller" bei beiden Videos, kann man nun noch die Farben, die Transparenz, Kontrast usw. einstellen, um das gewünschet Gesamtresultat zu erzielen.
Speichern und fertig!
Dieses Prinzip kann man auch nahezu alle Anwendungen übertragen. Entweder man nutzt eben diese vorgfertigten Videos. Oder je nach Legalität von Nutzbarkeit von Files, kann man es auch sehr gut mit 3D Anwendungen, vor allem 3D Spielen nutzen.
Im Groben und Ganzen entfernt man dabei ganz einfach die Hintergrundtexturen (bestes Beispiel ist wohl Uru und diverse Pmediahontools) und kann seine Figuren auf jedem beliebigenb Ort der Welt agieren lassen.
Fazit: Man braucht kein Special Effects Studio und muss auch nicht zwangsläufig ein Experte auf diesem Gebiet sein, sondern nur die simplen Regeln der Farblehre kennen bzw. wissen wie man gewisse "Texturen" nutzbar machen kann. Dies ist für Anfänger genauso geeignet, wie für Profis.
Viel Spaß beim Basteln!
Weitere Workshops mit Bild-, Video- und Tondokumentationen findet man u.a.
hier.