Die Sage vom Heiligen Brun in Querfurt
Es war einmal ein Vater, der wurde Vater und nannte seinen Sohn Brun, wie alle schon hießen. In einem Ort wie Querfurt ist ja jeder mit jedem verwandt oder verschwägert, sodaß die Namenswahl nicht schwer fiel.
Mit 14 Jahren durfte Bruno, wie man ihn manchmal nannte, dann das erstemal Alkohol trinken und der alte Brun nahm ihn mit nach Langeneichstädt, wo die Riesterköppe hausten. Dort trug es sich dann zu, dass sich Brun das erstemal traute, eine holde Magd anzusprechen.
Nach einer kurzen Romanze in Scheune #7, voller Mut und Tatandrang, erzählte er es nach seiner Rückkehr in Querfurt und gab unter den Jungs damit an.
Eines Tages war wiedermal Markttag in Querfurt. Gewöhnlich trafen sich in Querfurt verschiedene Kulturen wie Hessen, Westfalen, Thüringer, Franken und Sachsen, da ja Querfurt ein Vielvölkerstaat des Altertums war.
Anwesend war auch ein alter Mann, welcher einen fremden Dialekt sprach. Dieser erzählte die Geschichte von den Preußen. Dort sollte es wohl Alkohol in Mengen geben und auch die Mädchen marschierten im Stechschritt bei Paraden und so.
Begeistert von dieser Erzählung, wollte der Brun dies auch erleben. Ergriffen von der Abenteuerlust, holte er sein Moped aus dem Stall und düste los. Unten an der Tankstelle Minol streikte aber seine
Simme. Der Sprit war alle! Frustriert schob er das Moped wieder nach Hause auf die Burg und erzählte es seinem Alten.
Der schüttelte mit dem Kopf und sagte: "Hier mein Sohn, sind die Autoschlüssel von meinem
Dienstwagen. Fahr sinnig und immer Richtung Osten wo die Sonne aufgeht! Fahre vor allem nie unter Alkoholeinfluss!"
So fuhr der Brun einen Tag später los und kam nach einer lange Odyssee bei den Preußen an. Es dauerte auch nicht lange und er wurde von einem Mädchen mitgenommen. Sie hatten eine Menge Spaß zusammen. Der alte Mann hatte nicht zuviel versprochen, denn es gab Frauen und Alkohol im Übermaß.
Wer nicht lesen kann, ist klar im Nachteil. In der Bibel stand ja der ganze Kram mit der Versuchung und der Sünde schon drin.
Als Brun wiedermal bei einem Gelage gastierte vergaß er, dass hier eine andere Sprache herrschte und Dinge oft anders interpretiert werden, als man es von zu Hause gewohnt war.
Es passierte, dass Brun wiedermal den Trinkspruch: "Hau wech die Scheiße!" aussprach und ein Mitsäufer ihn den Nüschel abhaute. Das war keine Absicht, sondern nur ein Versehen, aufgrund von Verständigungschwierigkeiten.
Als diese Nachricht Querfurt erreichte, war man aber nicht frustriert und zog in den Krieg, sondern baute in
Gizycko (Lötzen), an der Stelle wo das Maleur passierte eine Kapelle. In Querfurtt errichetete man an der Stelle, wo das Moped stehen blieb, das Wiesenhaus. (Lustschloss bzw. Brunskapelle des Adels während des Querfurter Wiesenmarktes an der Eselswiese in Querfurt)
Und so treffen sich regelmäßig auch heute die Einwohner beider Kulturen, gehen zusammen einen trinken und besuchen sich gegenseitig. Bisher sind keine Köpfe wieder abgehauen worden. Im Gegenteil, man hockt mehr zusammen als jemals zuvor und hat zusamme eine Menge Spaß. Mit dabei ist natürlich auch immer die Querfurter Exklave Karlstadt in Franken, welche von einem Querfurter gegründet wurde. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann
verbrüdern sie sich noch heute ...