Die Idee zu diesem Thema, kam mir kürzlich nach einem Gspräch mit meinem Cousin. Es ging u.a. darum, das ich meinem Großvater sehr ähnlich sei. Wiederum von anderer Seite der Verwandschaft kam zu Wort, ich sei vom Charakter her genau wie er. Hmm, ich konnte da leider nicht mitreden, weil ich ihn kaum kannte und keinen Kontakt hatte.
Ohne das ich weiteres von mir erzählte, kam dann zu Tage wie er manchmal so gewesen ist und wie er drauf war. Im grunde genommen ein völlig fremder Mensch, was mich aber dennoch erstaunte, wie ähnlich wir uns in manchen Dingen wohl sind.

Ist Charakter vererbar? Ich meine oft spielt ja auch die Vorbildfunktion eine nicht unwesentliche Rolle. Man ahmt gewisse Dinge nach und je nachdem zu wem man Bezug hat in Familien, wird man oft auch so. Speziell in meinem Falle ist es aber definitiv nicht so. Es heißt immer aus Spaß, die haben dich bestimmt im Kreissaal damals vertauscht, da ich aus der Reihe tanze vom Charakter her. *gg*
Im Bezug auf meinem Großvater, bin ich aber erschreckend ähnlich. Natürlich nicht 100 %, das wäre selbst für mich Horror, da gewisse cholersiche Züge nicht soo stark ausgeprägt sind. Noch nicht?

Ich finde, das Potenzial zumindestens für diverse Eigenschaften, wird schon vererbt. Im Laufe des Lebens durchfährt man gewisse Selbstfinduungsprozesse, versucht aus dem familiären Kreis auszubrechen und merkt irgendwann, man ist genauso.
Von daher behaupte ich, man kann sich in mancherlei Dingen nicht seinem Schicksal erwehren. Wenn man es so sieht, habe ich eine Art "Grundwut", welche sich eher selten in cholerischen "Anfällen" äußern kann. Nur ist es nicht die Frage ob es so ist, sondern was man daraus macht und damit umgeht.
In meinem Falle wohl ... Internet, Musik, Foren, Webdesign, Freundeskreis pflegen, Ausflügen, Lesen, Schreiben ... man steckt seine Energien in sinnvolle Sachen und wandelt es somit ins Positive um.
Ich finde es ist sehr wichtig, dass man nichts verdrängt im Bezug auf seine Herkunft, den Tatsachen ins Auge blickt und sich somit selber besser kennenlernt und sich darauf einstellt. So kann man besser mit gewissen Situationen umgehen, was soziales Zusammenleben in der Gesellschaft vereinfacht.
Man versteht Zusammenhänge besser und kann es anhand von einem selber besser beurteilen. Heute weiß ich, dass mein Großvater im grundgenommen ein viel besserer "Brummer" war, als ich es jemals gewesen bin. Reden halten ohne Zettel und wirklich alles in die Ecke diskutieren. Jeden Spaß mitmachen und tolerant. Bis auf die negatibven Charekterzüge, was wohl auch damit zusammenhängt, das es damals nicht solche Ausgleichsmöglichkeiten, wie heutzutage gab. Dann wird man eben zu dem, was einem wohl für ewig nachgeredet wird.
Man kann sich nicht ändern und bestimmte Eigenschaften abstellen. Man wurde so geboren und es liegt einfach im Blut. Aber man kann sich dessen bewusst werden und es versuchen auszugleichen und damit mildern.
Das war nur ein Beispiel von vielen. Ich wollte damit beweisen, dass man auch ohne jemals Kontakt gehabt zu haben, genauso sein oder werden kann. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß.
Fazit: Charakter ist meiner Meinung nach genetisch bedingt.