Seite 1 von 1

Wielange kann man schweigen?

Verfasst: Freitag 8. Februar 2008, 04:33
von Axel
Moin Moin!

Wielange kann jemand etwas für dich behalten, bis etwas tropfenweise rauskommt? Warum können wir manchmal einfach nicht reden und kommen dann entweder häppchenweise im Mitteilungsdrang, oft unbewußt, rüber oder kommen explosionsartig mit etwas raus? Brauchen wir Geheimnisse oder warum legen wir uns oft eigene sinnlose Blockaden im Hirn und rücken damit nicht raus? Warum reden wir dann aber, wenn es raus muss oder kann, ganz normal darüber?

Gruß
Axel

Verfasst: Freitag 8. Februar 2008, 09:40
von Gast
Ich denke, dass hat mit dem eigenen Wohlbefinden zu tun und mit den Menschen die man um sich hat!!! Man kann nicht jedem alles erzählen. Jeder Mensch hat jemanden (manchmal auch mehrere). Dem einen erzählt er dies, dem anderen das!!! Ausserdem kann man Geheimnisse nicht sein ganzes Leben mit sich herumtragen, irgendwas im Kopf kann damit dann nicht mehr umgehen und dann muss es raus!!! Und danach merkt man meistens, dass es garnicht so schlimm war und man fühlt sich oftmals besser danach!!!

Warum wir Geheimnisse brauchen

Ursula Nuber

Geheimnisse haben einen schlechten Ruf. Etwas vor anderen zu verbergen gilt als unmoralisch, schädlich für die zwischenmenschlichen Beziehungen und nicht zuletzt als Gefährdung für die Gesundheit. Doch nicht alle Geheimnisse sind destruktiv. Es gibt auch „gute“. Sie schützen Menschen vor Zumutungen und zu viel Nähe. Ohne diese konstruktiven Geheimnisse ist ein autonomes Leben kaum denkbar – und auch keine glückliche Partnerschaft. Quelle: https://www.psychologie-heute.de

Verfasst: Freitag 8. Februar 2008, 13:38
von Gast
Es ist richtig, dass man ein Geheimnis nicht ein ganzes Leben mit sich rumschleppen kann, aber doch für seeeeeeeeeehr lange Zeit....und letztendlich muss es dann irgendwann mal raus, weil man sonst krank wird...die sogenannten psychosomatischen Krankheiten entstehen durch soetwas...denn der Körper ist einem ständigen Stress ausgesetzt, auch wenn man selbst diesen Stress nicht bemerkt...trotzdem hat das Gehirn damit zu tun, die kleine Hintertür zuzuhalten.
Trotzdem finde ich es aber auch gar nicht schlecht ein paar kleine Geheimnisse zu haben...vor allem, wenn man so ein kleines Geheimnis mit jemandem teilt, ist es doch recht anregend...
und wie Ursula Nuber schon schreibt (siehe oben) "Ohne konstruktive Geheimnisse ist ein autonomes Leben kaum denkbar - und auch keine glückliche Partnerschaft." (https://www.psychologie-heute.de)
Psychologisch und strategisch ist es einfach nur sinnvoll EINEN sagen wir mal Seitensprung für sich zu behalten....es ist erwiesen, dass dies neuen Wind in die Partnerschaft bringt. (wohlgemerkt EINEN)

Verfasst: Freitag 8. Februar 2008, 16:13
von Axel
Es kommt immer auf die Art an wie ich finde. Ist es ein Berufsgeheimnis, oder sind es private Geheimnisse. Es hat auch eine Art Nutzen an sich, egal welcher Art es ist. Ob etwas postitiv oder negativ ist, stuft man oft in dem Moment ein, wo man es lüftet.
Manchmal hat man aber auch Geheimnisse, welche fatale Kettenenreaktionen auslöst und man oft eher andere schützt, als man schweigt. Bringt aber auch irgendwann gar nichts mehr, wenn man zuviel deckt, andere sich zu sicher fühlen und einem dann auch noch irgendwo "angreifen". Dann kommt ein gewisser Automatismus, wo man etwas einfach sagt und dann merkt, so schlimm war es nicht. Findet man z.B. oft bei Opfern von Gewaltverbrechen oder anderen Deilikten. Oft wird Angst als Mittel eingesetzt, um zu schweigen. Aber das ist nur ein Gefühl und man tut niemanden einen Gefallen, wenn man etwas verbirgt.
Alles kommt irgendwann raus, egal obsofort oder in 20 Jahren, aber es ist so.
Schweigen ist wie eine chemische Formel. Wenn sie sich beginnt zu verändern, kann man getrost etwas Gift dazugeben und ein Wundermittel ist entstanden.

Das ist aber nicht das Problem, sondern dass man sich nie einen Gefallen tut, bei irgendwas ewig eisern zu schweigen. Selbstlüge ist wie eine Suchterkrankung, welche einem nur selber zerstört. Nur viel netter und heimtückischer. Und vor allem unheilbar.

Gruß
Axel